NB: Der Datenbankinhalt ist nur auf Italienisch recherchierbar!
Die MUSICI-Datenbank sammelt Informationen über 'europäische' Musiker, deren Aufenthalt in Venedig, Rom und Neapel für die Zeit zwischen 1650 und 1750 nachgewiesen ist. Aus Gründen der Vollständigkeit werden auch ihre Stationen in anderen italienischen Städten angegeben, soweit sie in den entsprechenden Quellen zu den drei italienischen Städten ebenfalls genannt werden.
Der Begriff 'Musiker' bezieht sich auf alle Personen, die in irgendeiner Weise mit musikalischen Aktivitäten befasst waren: Sänger, Instrumentalisten, Komponisten, Kapellmeister, aber auch Instrumentenbauer, Agenten, Librettisten, Tänzer und Choreographen.
Die als „fremd" einzustufenden Musiker wurden im Rahmen von Einzelprojekten und Archivstudien aus einzelnen Quellen vor allem anhand des Kriteriums ihres fremdsprachigen Namens herausgefiltert. Dieses Kriterium wirft allerdings einige Probleme auf, da fremde Musiker dazu neigten, ihren Namen zu italianisieren, um sich leichter in die sozialen, ökonomischen und künstlerischen Netzwerke eingliedern und den in der dortigen Berufswelt wirkenden Mechanismen anpassen zu können. Hilfreich waren ferner die Beinamen, die zuweilen auf die Herkunft aus einem anderen Land verweisen. Auch fremde, auf der italienischen Halbinsel geborene Musiker der zweiten Generation wurden aufgenommen, da sie trotz ihres fortgeschrittenen Integrationsprozesses als Exponenten einer anderen Kultur gelten können und somit für die Kernbegriffe des Projekts der Alterität und des kulturellen Austausches wichtige Beispiele darstellen.
Die Daten wurden zum größten Teil von der Forschungsgruppe MUSICI während der dreijährigen Laufzeit des Projekts (2010-2012) im Rahmen individueller Forschungsvorhaben zusammengetragen. Einige biographische Einträge wurden auf der Grundlage der Beiträge von Spezialisten erstellt, die an den gemeinsamen Seminaren, Studientagen und der Abschlusstagung des Projekts teilgenommen haben. Darüber hinaus stammen einige Informationen von externen Wissenschaftlern.
Um die Datenbank noch um weitere Musiker zu ergänzen, die sich zwischen 1650 und 1750 in Venedig, Rom oder Neapel aufhielten, nehmen wir sehr gern Ihre Hinweise per e-mail an Michela Berti (berti(at)musici.eu) entgegen. Soweit die Informationen durch Quellen nachgewiesen sind, werden sie unter Angabe Ihres Namens in die Datenbank eingetragen.
Benutzte Quellen
In die Datenbank flieβen Angaben aus verschiedenen Quellen ein. In einem ersten Schritt wurde die bereits vorhandene Literatur detailliert durchgesehen, um die bereits veröffentlichten Daten zu sammeln und abzugleichen; zusätzlich wurden die archivalischen Quellen in den drei ausgewählten Städten ausgewertet. Diese zweigleisige Arbeit förderte Hunderte von Musikern zu Tage, die der musikwissenschaftlichen Forschung in vielen Fällen noch unbekannt waren. Angesichts des enormen Archivmaterials, das in den drei Städten lagert, müssen die in der Datenbank ausgewerteten Bestände als ein erster Ausgangspunkt gelten, dessen Vervollständigung durch weitere Nachforschungen wünschenswert ist.
Präsentation der Ergebnisse und Suchfunktionen
Die prosopographische MUSICI-Datenbank basiert auf der Einzelperson; der ihr zugeordnete biographische Datensatz enthält folgende Angaben:
Name | |
andere Namen | |
Tätigkeitsbereiche | (Komponist, Sänger, Geigenbauer, Tänzer usw.) |
Lebensdaten | |
Herkunft | Herkunftsstadt, -region, -land. Soweit von Gewicht, wird auch die Herkunft der Familie angegeben. |
Aufenthalt | Aufenthaltsdauer in den hier berücksichtigten Städten nach den Quellenangaben. Soweit bekannt, wird auch die genaue Wohnadresse angegeben, zumeist gewonnen aus den pfarramtlichen Seelenregistern oder anderen Archivquellen. |
Handschriften und zeitgenössische Drucke der Werke in den Bibliotheken Venedigs, Roms und Neapels | Partituren, Libretti und theoretische Texte, die zwischen 1650 und 1750 auf die italienische Halbinsel gelangten, also für die damalige kulturelle Zirkulation stehen. |
Reisen | Reisen zur und auf der italienischen Halbinsel, andere Reisen. |
Attività musicali | |
Andere Aktivitäten | Studien, literarische Veröffentlichungen, Teilnahme an Jagden, karitative Aktivitäten, Rechtsstreitigkeiten, Zugehörigkeit zu Bruderschaften, Zuwendung von Unterstützungsleistungen usw. In diese Kategorie fallen auch alle mit dem Tanz zusammenhängenden Aktivitäten. |
Kontakte mit Kollegen | |
Kontakte mit Mäzenen | |
Kontakte mit Lehrern | |
Andere Kontakte | Schauspieler, Bühnenbildner, Kostümbildner, Librettisten, Agenten, Gelehrte usw. |
Familie | Verwandtschaftsbeziehungen, Eheschlieβungen, Infomationen über Familienangehörige |
Die Suchmaske ermöglicht die Suche auf verschiedenen Ebenen.
Wird nur ein Wort im Feld 'Freie Suche' eingegeben, so werden alle Treffer mit diesem Wort in allen Kategorien der Datenbank angezeigt. Die Eingrenzung der Suche auf eine einzelne Kategorie erfolgt durch das Dropout-Menü.
Anne-Madeleine Goulet
Centre d’études supérieures de la Renaissance
59 rue Néricault-Destouches
BP 12050
F-37020 TOURS Cedex 1
anne-madeleine.goulet(at)univ-tours.fr
Prof. Dr. Gesa zur Nieden
Universität Greifswald
Institut für Kirchenmusik und Musikwissenschaft
Bahnhofstr. 48/49
D-17489 Greifswald
Tel.: 0049-3834-420-3522